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VW T3 WESTFALIA Club Joker: Reisen und Informationen

-Fotografie & Geschichten-


WESTFALIA Ausstattung im VW Bus T3

Die Klemmung vom Rohrbein des Tisches im VW T3 WESTFALIA

Probleme & Lösungen

 


4 Kommentare //

 

  Erst dachte ich, "mal wieder Pech gehabt, nur bei mir wackelt der Tisch hin und her in den Kurven". Einfach wäre, den Tisch abzuschrauben, und samt Rohr hinten im Bus hinzulegen während der Fahrt. Aber das kann´s ja auch nicht sein. Doch nach bisschen Umhören durfte ich feststellen, dass dieses Problem weitaus mehr Leute in ihren WESTFALIA Ausstattungen haben, als ich angenommen hätte. Also doch! Ihr kennt es also auch! Dieses von einem Knarzen und Quitschen begleitete Verdrehen des Rohrbeines samt Tisch bei mehr oder minder flotter Kurvenfahrt. Und dann verbiegt man sich dabei, die Klemmschraube doch noch etwas mehr anzuziehen, aber vergebens. Der Tisch bleibt in Bewegung. Wo es dran liegt, und wie simpel eine gute Lösung aussehen kann, das findet sich hier im Beitrag.

 

Man bricht sich übel einen dabei ab, das Ding immer noch fester ziehen zu wollen. Und die Hoffnung stirbt zuletzt.

Aber irgendwann tut sie es.

Wie hier zu sehen, verdreht sich der zugegeben große und schwere Tisch in Kurvenfahrt aus der Sitzecke heraus.

Gehen wir der Ursachen auf die Spur.


 

  Im Inneren des Schrankes sitzt verschraubt dieses Kombi-Teil aus Durchführung & Klemmung. Es besteht streng genommen aus 3 Einzelteilen. Einmal ist da das winklige Rahmenteil, gleich einem Gehäuse, das im Schrank angeschraubt ist. In diesem sitzt das Durchführungsrohr mit außen angeschweißter Vierkant-Mutter. Und in das Rohr beweglich eingehangen findet sich noch ein kleines, gebogenes Blech, welches mittels der Klemmschraube gegen das Rohrbein des Tisches drückt, um dieses an Verdrehung zu hindern. So weit die Theorie.

 

  Schon beim Begutachten in der Hand fällt auf, dass das Rohr lose im Gehäuse steckt, nur oben verbördelt ist, und einzig durch die Vierkantmutter gegen Verdrehen gesichert sein soll. Das geschieht durch die Tatsache, dass die Vierkantmutter in eine Aussparrung des Gehäuses ragt. Diese formschlüssig gedachte Lösung hat im Falle diesen Falles allerdings eine eklatante Schwachstelle. Denn die Mutter ist deutlich schmäler, als die Aussparrung. Das bedeutet per sé, dass sich im Bereich von etwa 3 Milimetern das Rohr zum Gehäuse verdrehen kann.

  Dass das tatsächlich von Anbeginn so war, vermute ich stark, denn auch dort, wo die Mutter nicht anliegt, ist der Spalt genau so breit. Eingearbeitet hat sich über die Jahre also eher nichts, aber irgendwas gelöst hat sich in jedem Fall. Sei´s drum. Wie viel sich diese 3 Milimeter Dank des langen Hebels am Ende des Tisches bemerkbar machen, zeigt sich oben rechts am Foto sehr deutlich. Einen stramm passenden Blechstreifen habe ich daher in diesen Spalt getrieben, und anschließend bündig abgeflext. Damit wäre schonmal diese Bewegung des Rohres im Gehäuse ein- für allemal Geschichte.

      Dunkelrot: Vierkant-Mutter       Hellrot: Eingetriebener Blechstreifen       Lila: Sicherungslasche vom Klemmblech

 

  Mittels eines stabilen Schraubendrehers läßt sich die kleine Sicherungslasche des gebogenen Bleches ohne große Mühe hochbiegen. Anschließen läßt sich das Blech entnehmen.

 


 

  Im weiteren Verlauf der Optimierung habe ich nun auf das Blech ein Stückchen Gummi geklebt. Das paßt vom Luftspalt her prima, denn der Durchmesser vom Durchführungsrohr der Halterung ist um einige Milimeter größer, als der des Rohrbeins vom Tisch. Um flächig Druck auf die Verklebung zu bekommen, habe ich denn Vorgang optimaler Weise auf dem Tischbein selbst vorgenommen. Ein Stückchen Papier o.ä. untergelegt macht Sinn, damit kein Kleber (hier Epoxid-Harz) an des Rohr gelangt. Dann alles mit stabilen Gummiringen fixiert.


 

  Was abschließend zu tun bleibt, ist der wenig komplizierte Zusammenbau der Klemmung. Dazu empfehle ich, die Sicherungslasche des Bleches nicht zu eng und nicht völlig spielfrei zuzupressen. Es kann dann nämlich sein, dass nicht mehr genügend Spiel bleibt, um das Blech später mittels Klemmschraube an das Rohrbein zu drücken.

 

Blech einhängen....

 

...und zubiegen.


 

Dann ist die gesamte Klemmung

wieder im WESTFALIA Schrank anzuschrauben.

Klemmschraube, Tischbein + Tisch rein, und -

 

TEST!!

 

 

Mit viel Gewalt und wenig Gefühl,

da mag der Tisch sich sicherlich

aus der Ecke reißen lassen.

 

In irgeneiner scharf gefahrenen

Kurve der Nordschleife wohl auch.

 

Unter den Bedingungen,

bei denen ich und die meisten

anderen Westfalia-Fans

unterwegs sein werden,

tut sich hier allerdings

gar nichts mehr.

 

Ich würde sagen - klasse!


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Kommentare: 4
  • #1

    Jokeringo (Mittwoch, 03 Februar 2021 14:07)

    Toller Tipp ,nachahmungswert !

    Gruß Ingo aus dem Barnim

    PS.wenn man das alles so liest wünscht man sich eine beheizte Garage ,grinns

  • #2

    Dirk von DT-Classics (Mittwoch, 03 Februar 2021 18:09)

    Hi Ingo,

    wie so oft sind´s meist die kleinigkeiten, die einen in ihrer Verschlissenheit nerven.
    Alles schöne kleine "Baustellen" für die Standzeit im Winter.... ;-)

  • #3

    Martin (Sonntag, 23 Juli 2023 21:00)

    Danke für die tollen Tipps!
    Habe heute mal die faule Variante ausprobiert und nur den Bügel bei der Klemmung etwas weggebogen.
    Ist nicht perfekt aber hält wieder gut genug für den Moment, mal sehen wie lange :D

  • #4

    Dirk von DT-Classics (Montag, 24 Juli 2023 18:27)

    Hi Martin,

    dann mal viel Glück, und allezeit feine Unternehmungen mit deinem Camper!