- Ein Leben rund um den VW Bus T3 -

 

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Kirchzarten/Schwarzwald/Obere Donau – unterwegs im VW T3 WESTFALIA Club Joker

 

Gedanklich bin ich schon lange unterwegs. Oder besser gesagt, gedanklich bin ich immer unterwegs. Saisonende, Jahreswechsel, Wetterkapriolen, alles das sind höchstens äußerliche Unwägbarkeiten, die die tatsächlichen Reiseaktivitäten hemmen. In Gedanken hört das jedoch nie auf. Und wenn es gar nicht mehr zum Aushalten ist, bereite ich den Bulli langsam für die Saison vor. Die technischen Vorbereitungen zur ersten Fahrt in diesem Jahr bestehen aus frischem Öl, einem ausgiebigen Bremsen-Check, und dem Austausch des Gebläsemotors der Lüftung.

Diese ganze Schrauberei ist sowas wie die Zwischenwelt. Die Räder stehen noch still, und zu den gedanklichen Reisevisionen gesellen sich zumindest schon reale Arbeiten am Fahrzeug hinzu. Wie gute Vorboten einer lang ersehnten Glückseligkeit erscheinen sie mir. Längst abgeschlossen, sind wir jetzt endlich auch real wieder unterwegs!

 

Was soll ich sagen, wir haben April! Der Südschwarzwald zählt bekanntermaßen nicht zu den Regionen, die mit vorzeitigen Sommertemperaturen punkten können. Unser erstes Ziel, das Bustreffen in Kirchzarten, punktet allerdings mit  2 nennenswerten Dingen. Ich war noch nie auf diesem Treffen, obwohl ich immer gerne wollte. Und in diesem Jahr sind Freunde von uns dort. Gründe genug, sich auf den Weg zu machen. Und so rollen wir, auf der Vorderachse sitzend, meine Lieblingsautobahn A5 entlang. Südwärts. Rechter Hand liegen Hockenheim, Stätte ehemalig schöner Bustreffen, lange ist das her. Und dann südlich im Breisgau findet sich Ihringen. Auch hier gab´s mal an schöner Stelle ein feines Treffen. Übrig geblieben sind nichts als sentimentale Fragmente. Sich an solche zu hängen, macht keinen Sinn. Also, nichts wie auf nach Kirchzarten!

 

Der Wasserboxer schnurrt. Die Dreiecksfenster sind auf, und im Rückspiegel zoomt sich die zurückgelassene Landschaft in Zeitlupe nach hinten. Wie oft habe ich diese Momente schon erlebt! Da tauchen sie in aller Intensität auf, die entsprechenden Bilder und Erinnerungen, und sie haften an mir. Oder ich hafte an ihnen. Vielens von dem, was eben noch galt, ist plötzlich verwerflich. In Zeiten wie diesen, in denen man an nichts mehr kleben darf, außer an den Straßen in die Innenstadt, freue ich mich drüber, an dem zu hängen, was ich gerade tue. Und wie schnell ist nix passiert!

 


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