WESTFALIA Ausstattung im VW Bus T3
4 Kommentare
Nach Abschluss der Sitzbank-Revision kam mir noch eine Idee bezüglich des Staukastens darunter. Und zwar hatte ich bis zum Zeitpunkt vor der Revision zum Schutz der schönen, makellosen Motorschräge eine alte Matratzenunterlage passend geschnitten, und dort vollflächig angelehnt. Sie diente wie gesagt zum Schutz der Lackierung, aber es half auch, die Resonanz des Motordröhnens etwas zu dämpfen, wenn man davon bei einem Wasserboxer überhaupt reden kann. Wie auch immer.
Angeschafft habe ich mir nun eine mittels Heißluftgebläse erwärmbare, und dann formbare Schwerschichtmatte für die Unterbodengruppe. Das Schöne ist, sie wird nicht verklebt, sondern bleibt dank ihrer Form einfach so an Ort und Stelle. Wie das Schritt für Schritt gemacht wird, zeigt folgende Foto-Dokumentation.
Eine Maßnahme gegen Resonanz. Beim WBX eindeutig ein Luxusproblem.
Anpassung
Diese Schwerschichtmatten sind 115x55cm, und ich habe mich für die dünnste Variante in 12mm entschieden. davon entfallen etwa 1-2mm auf die erwärmbare, formbare dunkle Schicht, die vergleichbar mit Bitumen o.ä. ist 12mm Stärke ist für diese Zwecke innerhalb der Sitzbank jedenfalls völlig ausreichend.
Für die Umsetzung, innen oben am Fußbrett anzufangen, dann am Boden der Bank entlang und hinten an der Motorschrägen hoch, ist diese Länge ideal.
Angefangen habe ich damit, die Matte einfach erstmal in Fahrtrichtung links reinzulegen und anzuprobieren. Als nächstes geht es darum, die Matte um die Verriegelung der Sitzfläche auszuschneiden. Und außerdem stehen einigen Sechskantmuttern nach innen, die ein gutes Anliegen der Matte verhindern. Eigentlich...
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Es läßt sich schon erahnen, wie es später mal sein wird. Noch ist die Verriegelung im Weg, und die Matte zur Motorschräge hin zu lang. Der Radius unten in der Ecke wird später weg sein.
Die entgültige Position der Matte ist später fast Oberkante Brett, also im Bereich der Kreuzschlitzschrauben. Gelbes Klebeband vereinfacht ein Anzeichnen des Ausschnitts.
Doch diese Muttern lassen sich nutzen, indem man die Matte quasi dran "aufhängt". Dazu habe ich per "Lochpfeife" Löcher in die Matte gestanzt. Für die erste, reproduzierbare Positionierung ist das eine große Hilfe, und es sieht auch noch so aus, als hätte man Spass dran, Dinge optisch ansprechend zu verarbeiten.
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Lochpfeife, bzw. Locheisen
mit Schonhammer
Die Löcher, so hergestellt, sehen einfach klasse aus.
In der Bank fügt sich jetzt eins zum anderen, Augenschmaus sozusagen.
Anpassen
Was nun folgt, ist das Befestigen der Matte in Position in der Bank, und das erste Anfertigen von Winkligkeit unten in der 90-Grad-Ecke. Die Matte ist recht einfach an vorhandene Konturen anzupassen, wenn sie per Heißluftgebläse erhitzt wird. Ich habe etwas Übung gebraucht, um herauszufinden, wie großflächig und heiß ich jeweils erhitzen muss, um sauber anpassen zu können. Es macht Sinn, lieber größere Flächen anzuwärmen. Es lassen sich dann besser Anpassungen anfertigen, weil sich mehr Material ziehen, formen, dehnen läßt, ohne dass woanders Spannungen auftreten.
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Mittels Holzleiste, unterlegt mit Pappstreifen, ist die Matte innen
über die Muttern gehangen, festgezogen. Das macht Sinn, da sie nun
beim weiteren Anformen in der Bank nicht unkontrolliert verrutscht.
Langsam erhitzt, läßt sich die Matte jetzt in den ersten Winkel hinein arbeiten. Es hilft dabei, per Hand das Stück auf der Bodenfläche etwas anzuheben, und die 90 Grad vorzuknicken.
Beim weiteren Anpassen ist das meiste selbsterklärend. Anwärmen, andrücken, abkühlen lassen. An den Stellen mit größerer Verformung habe ich teilweise mehrmals erwärmt und dann mehrschrittig angedrückt. Ganz wichtig dabei ist nur immer, die 90-Grad-Ecke unten fest in der Ecke gedrückt zu halten. Mißglückt das und sie rutscht dort unbemerkt heraus, und man geht weiter vor, passt da später nichts mehr, wie es soll.
Beim zweiten Streifen der Matte machte es keinen Sinn, auch vorne am Brett anzufangen. Also ging es hinten an der Schrägen los. Dort ist die Matte auch auf ihrer Breite am Stück geblieben. Weiter nach vorne habe ich sie dann passend geschlitzt, bzw. in Streifen auslaufen lassen. Diese habe ich dann einzeln angepasst, erwärmt, geformt.
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Gut zu erkennen, das hintere, vollständige Stück an der Schräge, aus dem dann die Streifen nach vorne werden.
So sieht das schon fast fertig aus. Was noch fehlt, ist ein bisschen Feinarbeit. Dazu wird hier und da nachgewärmt + geformt.
Der Optik halber habe ich seitlich an die stufenartige Holzkonsole auch noch ein paar Streifen der Matte gemacht. Wäre rein funktional nicht nötig gewesen, gefällt mir aber besser. Geklebt ist absolut gar nichts. Die Matten bekommen eine eigene Steifigkeit durch die entstandene Form. Zum Herausnehmen bei Bedarf ist allerdings alles flexibel genug. Ein für meinen Geschmack echt spitzenmäßiger Artikel mit wirklich optimalen Eigenschaften.
Was nun noch fehlt, ist eine frische Lackierung für die braune Abschlußleiste. Das kommt beizeiten, und dann ist das "Projekt Sitze & Bänke" abgeschlossen.
Von mir aus kann´s losgehen...
Wenn dir mit dem inhaltlichen Support,
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geholfen werden kann, und du DT-Classics
einfach ein wenig unterstützen magst,
besteht hier dazu die Möglichkeit.
Vielen herzlichen Dank!
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JottX (Samstag, 27 März 2021 19:53)
Wie schon meinem Nickname zu entnehmen, gehöre ich zu den T3 Fahrern, die wissen, was auf Strecke laut ist. Für den Tipp mit diesen Matten bin ich sehr dankbar. Es sieht nämlich weder kompliziert, noch extrem teuer aus, und der positive Effekt ist gut vorstellbar. Allemal einfacher, als einen WBX einzubauen. Echt klasse, danke!
Dirk von DT-Classics (Sonntag, 28 März 2021 09:50)
Hallo JottX,
genau so ist das. Preislich ok, gut zu verarbeiten, und deutlich in der Wirkung. Wirst dich freuen ;-)
LG, Dirk
Ben (Mittwoch, 31 März 2021 06:01)
Wie immer klasse dokumentiert und beschrieben Dirk.
Vielen Dank dafür ! Lese hier immer gerne mit und schaue mir was für den Käfer ab.. :-)
MfG Ben
Dirk von DT-Classics (Mittwoch, 31 März 2021 06:33)
Jau, danke dir, Ben!